2. Tagung: 09.06.2023
Die zweite Tagung fand am 9. Juni 2023 erneut in der Kartause Ittingen statt. Auch für diese Tagung wurden Expertinnen und Experten für die beiden Gruppen mit Beeinträchtigung «Körperlich & Sinne» und «Lernen & Sprache» eingeladen. Ziel dieser Veranstaltung war – wie schon bei der ersten Tagung – die Bedürfnisse und Wünsche bezüglich der Umsetzung der UNO-BRK im Kanton Thurgau zu erfassen. Bei den teilnehmenden Personen handelt es sich um Direktbetroffene. Unter der Leitung von Moderatorinnen und Moderatoren wurde eine Bestandesaufnahme für den Kanton Thurgau erarbeitet.
Für die Gesamtmoderation der Gespräche und die inhaltliche Organisation war Guy Pernet federführend. Urs Martin (Regierungsrat des Kantons Thurgau) und Stephan Eckhart (Leiter des Sozialamtes des Kantons Thurgau) hiessen die Anwesenden willkommen und führten in die Thematik ein.
Anschliessend wurden in Diskussionsgruppen unter anderem Themenfelder wie «Persönliche Mobilität», «Zugang zu Justiz», «Sicherheit» und «Arbeit» erörtert. In diesen Bereichen galt es wiederum unterschiedliche Fragen zu beantworten: Wo funktioniert die Umsetzung der UNO-BRK gut? Wo gibt es Probleme? Welche Ansätze liessen sich verfolgen, um eine Verbesserung zu erreichen? Wo liegt der grösste Handlungsbedarf?
Über alle Diskussionsgruppen kristallisierte sich eine Hauptproblematik heraus: Die fehlende Sensibilisierung gegenüber Menschen mit Beeinträchtigung. Als mögliche Massnahme wurden Themenwochen oder -tage für Schülerinnen und Schüler und junge Erwachsene vorgeschlagen, um eine verbesserte Begegnung frühzeitig anzugehen. Ein weiterer, konkreter Vorschlag beinhaltet den Einbezug von in der Mobilität eingeschränkten Personen bei Bauvorhaben. So liessen sich etwa die Hürden bereits beim Bau umgehen und aufzeigen, was wiederum die Nachbearbeitung und Umbauvorhaben bereits in der Planungsphase stark vereinfachen würde. Ebenfalls mehrfach genannt wurden die fehlenden Gelder bei Institutionen, welche dadurch weniger Handlungsspielraum haben, um den einzelnen Bereichen und Bedürfnissen entsprechend nachzukommen.
Diese zweite und vorerst letzte Tagung brachte durch die wertvollen Beiträge und die engagierte Mitarbeit aller Beteiligten viele neue Erkenntnisse und Resultate hervor. Gemeinsam mit den Ergebnissen aus der ersten Tagung wird daraus nun der Grundlagenbericht für den Regierungsrat erstellt.