1. Workshop: 16.11.2022
Am 16. November 2022 fand der erste Workshop mit unterschiedlichen Fachpersonen aus der Verwaltung, mit Zuständigen aus Behindertenorganisationen und mit Betroffenen statt. Der rege Austausch machte schnell klar: Das Thema ist sehr komplex und schwierig zu greifen. So gibt es etwa keine umfassende Definition von Behinderung und keine detaillierte statistische Erfassung, einzig telefonische Erhebungen liefern einen Anhaltspunkt. Diese telefonischen Befragungen ergaben, dass 22.2 % der Schweizer Bevölkerung (in Privathaushalten, 18 bis 64 Jahre) sich selbst als Menschen mit Behinderung definieren.
Die Arbeitsgruppe tauschte sich über Erfahrungen mit der UNO-BRK und deren Umsetzung aus, wobei deutlich wurde, dass es oft an Kommunikation und Sensibilisierung für die Thematik mangelt. Im Allgemeinen wurde vielfach der fehlende oder eingeschränkte Blick für die Lebenswirklichkeit von Menschen mit Behinderungen genannt. Sensibilisierungskampagnen unterschiedlicher Art wurden als Massnahme angedacht.
Ein einfaches Beispiel zur Veranschaulichung: Heute wird in der Lehre zum Hochbauzeichner/zur Hochbauzeichnerin behindertengerechte Bauplanung nicht oder nur am Rande behandelt. Ein frühes Aufgreifen der Thematik in der Berufsschule könnte eine nachhaltige Massnahme sein, deren Umsetzung die interdisziplinäre Arbeitsgruppe vorschlägt.
Der Austausch und die gemeinsame Erarbeitung unterschiedlicher Sichtweisen führten zu ersten Erkenntnissen. Eben diese Ansätze sollten in einem zweiten Workshop vertieft behandelt und mit möglichen Lösungsansätzen ausgestattet werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Arbeitsgruppe trafen sich zwischen den beiden Workshops zur Bearbeitung einzelner Handlungsfelder.