2. Workshop: 16.02.2023
Am 16. Februar 2023 fand der zweite Workshop im selben Rahmen statt. Ziel dieser Zusammenkunft war die Präsentation und Diskussion der von den Fokusgruppen erarbeiteten Ergebnisse und die Entwicklung weiterführender Ansätze. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Arbeitsgruppe gaben an, sich zunächst mit der Aufgabenstellung überfordert gefühlt zu haben. Doch sie sagten auch, dass sie mit der Aufgabe wuchsen und sich dieser stellten, was zu einer positiven Dynamik führte.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in vier Gruppen mit verschiedenen Schwerpunkten unterteilt: Sprache und Lernen, körperliche Beeinträchtigung und Sinne, psychische Beeinträchtigung und kognitive Beeinträchtigung. Pro Gruppe gab es ein Referat, in dem die erarbeiteten Ergebnisse präsentiert wurden. Das Spektrum war sehr gross. Es wurden eher allgemeine Problemfelder aufgezeigt, aber auch schon sehr konkrete Vorschläge erarbeitet:
- Die Digitalisierung als Problem für Menschen mit Behinderung: Hier schlug eine Gruppe vor, dass die SBB Bildungsangebote schaffen könnte (Stichwort: Abschaffung der Billettautomaten). Ebenfalls ein Problem der zunehmenden Digitalisierung sind Webseiten, die nicht barrierefrei sind und somit nicht von allen Userinnen und Usern uneingeschränkt genutzt werden können.
- Fehlende zentrale Informationsstellen: Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen gibt es keine zentralen Anlaufstellen, die über Zugänglichkeit informieren. Solche Stellen könnten vom Kanton geschaffen und finanziert werden.
- Kantonale Bestimmungen: Es gibt starke Unterschiede betreffend Regelungen und Anforderungen zwischen den Gemeinden, noch grössere zwischen den Kantonen. Viele Gruppen sprachen sich für professionalisierte Ämter aus, die einheitlich agieren.
- Mangelnde Sensibilisierung: Kommunikationsmassnahmen zur Sensibilisierung der Bevölkerung könnten mit Kampagnen durch den Kanton angestossen werden.
- Fehlende Arbeitsstellen: Es braucht mehr Stellen für Menschen mit Behinderungen im ersten Arbeitsmarkt. Der Kanton könnte hier mit gutem Beispiel vorangehen und solche schaffen.
Die Arbeitsgruppen kamen zu vielen weiteren Ergebnissen und berichteten auch von Erfahrungen aus ihrem gelebten Alltag, insbesondere von Situationen, in denen sie auf Hindernisse stossen.
Der zweite Workshop war zugleich die Vorbereitung für die Veranstaltungen mit Direktbetroffenen aus den vier Gruppen. Die beiden Veranstaltungen dieser Art finden in Form von Tagungen am 26. April 2023 und am 9. Juni 2023 statt.